Waldweihnacht erwacht aus dem Corona-Schlaf
Zwei Mal hintereinander ist der Schweinhütter Waldweihnacht in vollem Lauf der Stecker gezogen worden – coronabedingt in den Jahren 2020 und 2021. Umso größer ist jetzt bei den Organisatoren und den Schweinhütter Vereinen die Vorfreude auf den diesjährigen Advent. Diesmal soll der überregional bekannte Christkindlmarkt wieder ohne Einschränkungen am zweiten und dritten Adventswochenende stattfinden.
Waldweihnacht trotzt widrigem Wetter
Von Ingrid Frisch
Die Waldweihnacht ist und bleibt ein Renner, selbst bei nasskaltem Schmuddelwetter wie am Wochenende. „Wir sind recht zufrieden“, zog Chef-Organisator Alexander Rupp Bilanz, obwohl die Schweinhütter ihren Gästen nicht wie im vergangenen Jahr ein Wintermärchen bieten konnten. Etliche Besucher hatten ihre Zweifel, ob sich bei diesen miesen Wetterbedingungen die Fahrt nach Schweinhütt lohnen würde. „Ich hatte bestimmt an die 50 Anrufe“, erzählt Rupp von solchen Skeptikern. Aber er machte ihnen Mut, denn das Waldweihnachts-Areal liegt relativ windgeschützt. Auch vom Regen bekommt man unter den großen Bäumen gar nicht so viel ab. Und ohne riesiges Gedränge konnten die Besucher in Ruhe flanieren und schauen. An den Verkaufsständen gab es keine langen Warteschlangen. Froh waren die Gäste auch um die Unterstände und Feuerstellen. Obwohl für Samstag „nur“ elf Busgruppen angemeldet waren, kamen tatsächlich 15. Viele machen eine regelrechte „Weihnachtsmarkt-Rallye“, fangen zum Beispiel auf dem Waldwipfelmarkt in St. Englmar an, steuern danach Schweinhütt an und reisen weiter zur Granit-Weihnacht nach Hauszenberg. Den weitesten Weg zur Schweinhütter Waldweihnacht hatte eine Busgruppe aus Mannheim. Trotz widriger Bedingungen haben die Schweinhütter ihr geplantes Programm komplett durchgezogen.
Der Nikolaus und seine Engel konnten zwar nicht mit dem Schlitten fahren. So hockte er halt nur während der Bescherung auf seinem Gefährt - die Kinder hat‘s nicht groß gestört. Das Theaterstück „Auf, auf nach Bethlehem“ verfolgten auf der Freilichtbühne viele Besucher. Gefragt waren auch die Geschichten- und Märchenerzähler, die eine Kammer der Freilichtbühne zur Vorlesestube umfunktionierten. Sehr gut angekommen ist die Feuershow der Gruppe „Pali Tchi“ aus Tschechien, die diesmal statt der Perchten verpflichtet worden war. Ganz begeistert sind viele Besucher auch von den kleinen Wichteln, die über das Waldweihnachts-Gelände wuseln. Die Dorfkinder übernehmen diese Rollen und freuen sich schon das ganze Jahr darauf, wie Alexander Rupp weiß. Trotz des Dauerregens hielten auch die Wege den Besuchermassen stand. Die Helfer haben auch am Sonntag noch einmal Schotter verteilt, um Schlamm und Matsch zu vermeiden. Vielleicht können die nächsten Waldweihnachts-Besucher ja doch auf Schnee flanieren? Die Prognosen für das kommende Wochenende sind gar nicht so schlecht.
Weihnachtsgefühle in der Idylle
Wer an den vergangenen Wochenenden durch das Waldstück zwischen Bettmannsäge und Dreieck gewandert ist, der hat sie gesehen, die fleißigen Schweinhütter, die an den Hütten des Waldweihnachtsdorfs gearbeitet haben. Hier mussten ein paar Bretter ausgewechselt werden, dort war etwas zu streichen. "Man merkt schon, dass die Hütten leiden", sagt Alexander Rupp, der Organisationschef der Schweinhütter Waldweihnacht. Elf Schweinhütter Vereine haben sich zusammengeschlossen und stellen die Schweinhütter Waldweihnacht gemeinsam auf die Beine. In diesem Jahr wird bereits die elfte Waldweihnacht begangen. Wert legen die Schweinhütter auf ein qualitativ hochwertiges Angebot an den Ständen.
Nachdem die Schweinhütter Waldweihnacht überregional bekannt ist, kommen wieder viele Gäste von außerhalb. 40 Busgruppen haben sich bereits angemeldet, die Eisenbahnfreunde aus Passau setzen einen Sonderzug ein, mit dem sie nach Schweinhütt anreisen. "Über den Haltepunkt Bettmannsäge sind wir optimal zu erreichen", sagt Rupp, und als Zuckerl gibt es für die mit der Bahn anreisenden Gäste einen Gutschein für einen Glühwein.
Das Programm:
Die Schweinhütter Waldweihnacht wird am Samstag/Sonntag, 8./9. und 15./16. Dezember, gefeiert, ist jeweils von 14-21 Uhr geöffnet.
15 Uhr: Märchen und Geschichten
16 Uhr: Nikolausbesuch
17 Uhr: "Auf auf nach Bethlehem", Theaterstück von Brigitte Prock auf der Freilichtbühne
18 Uhr: Märchen und Geschichten
19 Uhr: Feuershow auf der Freilichtbühne
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